Beerdigung

Auf einen Blick

Die Kirchliche Bestattung

Die Bestattung ist das Letzte, was wir für einen Verstorbenen tun können - und oft ist die Vorbereitung der Beisetzung auch der erste tröstliche Schritt, mit der Trauer hilfreich umzugehen. Die notwendigen Einzelheiten können Sie in der Regel mit dem Bestattungsunternehmen durchsprechen. Bei der Terminabsprache über den Zeitpunkt der Beerdigung sollte der Pfarrer oder die Pfarrerin möglichst früh einbezogen werden.

Die Angehörigen entscheiden, ob Sie eine Sarg- oder eine Urnenbestattung wünschen. Die Form der Bestattung ist für die christliche Hoffnung ohne Bedeutung. Sie können zwischen einer Familiengrabstätte, einem Einzel- oder Reihengrab auswählen. Ein Grab wird immer für mehrere Jahre erworben, die Ruhezeiten können später verlängert werden. Gemeinschaftsgrabfelder mit einheitlicher Bepflanzung erfordern keine besondere Grabpflege. Um der Erinnerung einen Ort zu geben, werden die Namen der Toten dort auf einer Stele oder Tafel festgehalten.

Von einer "anonymen Bestattung" ohne persönliche Trauerfeier und eigenem Grab ist in der Regel abzuraten, weil sie die Menschenwürde verletzt und die Trauer erschweren. Mit einer Todesanzeige oder mit Trauerbriefen geben Sie den Tod des verstorbenen Menschen bekannt. Wir empfehlen Ihnen, dafür ein christliches Symbol oder ein Bibelwort auszuwählen, die zeigen, wovon Sie auch im Sinn des Verstorbenen Halt und Trost erhoffen. Sie können die Blumen auswählen, mit denen der Sarg oder die Urne geschmückt werden soll. Wenn Sie keine Kränze wünschen, können Sie auch in der Traueranzeige um eine Spende für einen wohltätigen Zweck bitten.

 

Das Trauergespräch

Vor jeder christlichen Bestattung findet ein Trauergespräch statt, zu dem die Pfarrerin oder der Pfarrer in der Regel ins Trauerhaus kommen. In diesem Gespräch wird die inhaltliche und musikalische Gestaltung der Trauerfeier besprochen. Es ist aber auch Raum für ihren persönlichen oder familiären Rückblick auf das Leben des oder der Verstorbenen. Was davon in die Ansprache der Pfarrerin oder des Pfarrers eingehen soll, wird im seelsorgerlichen Gespräch verabredet. Grundlage für die Trauerpredigt ist ein Bibelvers. Hierzu wie auch zu den Liedern und zur musikalischen Gestaltung können gern eigene Wünsche geäußert werden.

 

Die Trauerfeier

Die Trauerfeier findet in der Friedhofskapelle oder im Trauerhaus eines Bestatters, gelegentlich auch in der Kirche statt. Zum Trauergottesdienst gehören Lieder, Gebete, Lesungen, die Predigt und der Segen. Es ist ein würdiges Ritual, das man sich nicht selbst ausdenken muss, sondern dass sich über Jahrhunderte als hilfreich und entlastend erwiesen hat. Der Trauergottesdienst endet mit dem Segen: "Der HERR behüte deinen Ausgang und deinen Eingang von nun an bis in Ewigkeit." Mit diesen Worten begleitet die Trauergemeinde den Verstorbenen zu seiner letzten Ruhestätte. Wenn der Sarg oder die Urne in das Grab gesenkt werden, wird der Verstorbene in die Hände Gottes gelegt und der Gnade Gottes empfohlen. Die Trauergemeinde spricht gemeinsam das Vaterunser. Am Sonntag darauf wird des Toten noch einmal im Gemeindegottesdienst gedacht und am Totensonntag wird sein Name in der Kirche verlesen.

 

kurz & knapp

Wer aus der Kirche austritt, verzichtet damit auch auf eine kirchliche Bestattung. Diese Entscheidung sollte man in der Regel respektieren. Wenn Angehörige aber diesen Kirchenaustritt nicht "akzeptiert" haben und für sich ausdrücklich den Trost einer kirchlichen Trauerfeier wünschen, kann ausnahmsweise aus "seelsorglichen Gründen" eine kirchliche Bestattung stattfinden.

 

Ja. Niemand außer Gott hat das Recht, über Menschen zu richten, die sich das Leben genommen haben.

 

Ja. Zu bedenken ist dabei, dass die Trauerfeier ein öffentlicher Gottesdienst der Gemeinde ist und persönliche Würdigungen, Texte oder Musikstücke sich in diesem Rahmen bewegen sollten.

 

Ja, allerdings sollten die trauernden Angehörigen sowie die Pfarrerin oder der Pfarrer damit einverstanden sein. In der Regel finden solche Abschiedsbekundungen aber erst nach dem Schlusssegen der Pfarrerin oder des Pfarrers am Grabe statt.

 

Bibelworte

Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.

(Psalm 23, 4)

So spricht Gott: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.

(Jesaja 66, 13)

Meine Zeit steht in deinen Händen.

(Psalm 31, 16)

Jesus spricht: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt.

 (Johannes 11, 25)

Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.

(Hebräer 13,14)

Befiehl dem HERRN deine Wege und hoffe auf ihn, er wird' s wohlmachen.

 (Psalm 37, 5)  

Ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.

(Johannes 16,22)

Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.

 (Psalm 46,2)

In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.

(Johannes 16,33)

Gebet

Gott, es ist schwer, von einem Menschen Abschied zu nehmen,

mit dem wir so lange gelebt haben.

Wie viele Erinnerungen werden da lebendig!

 Gott, wir bitten dich: Gib du der/dem Verstorbenen

 nach der Unruhe dieses Lebens

den Frieden in deinem Reich.

Tröste uns mit guten Worten und mit Zeichen der Liebe!

Lass uns jetzt nicht allein! Gib uns wieder Mut zum Leben.

Schenk uns die Gewissheit, dass wir im Leben

und im Tod geborgen sind in deiner Hand. Amen.    

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