Informationen zur ForuM-Studie

Fachstelle Prävention sexualisierter Gewalt

Aus aktuellem Anlass:

ForuM-Studie zum Thema sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche - Prävention sexualisierter Gewalt im Evangelischen Kirchenkreis Bielefeld

Seit 2021 werden im Evangelischen Kirchenkreis Bielefeld Schulungen zur Prävention sexualisierter Gewalt nach dem EKD-weiten Konzept „hinschauen-helfen-handeln“ durchgeführt und seit August 2022 unterstützt Manuela Kleingünther als Fachkraft für Prävention haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende dabei, an ihren jeweiligen Einsatzorten Maßnahmen und Konzepte der Prävention sexualisierter Gewalt umzusetzen.

Nicht erst seit der Einführung des Kirchengesetzes zum Schutz vor sexualisierter Gewalt (KGSsG) im Jahr 2021 ist das Thema Kindesschutz im Kirchenkreis Bielefeld, in der Kinder- und Jugendarbeit und in den vielen Kindertageseinrichtungen und Familienzentren auf der Tagesordnung. Dabei geht es darum, Kindern und Jugendlichen sichere Orte zu gestalten, um sie stark und sprachfähig zu machen.

Ehrenamtliche in der Evangelischen Jugend setzen sich in Schulungen mit Themen wie Nähe und Distanz auseinander und Kitas erstellen institutionelle Schutzkonzepte. Im pädagogischen Alltag werden die Kinderrechte vermittelt, Kinder und Jugendliche erfahren, dass ihre Meinung gehört wird und Gewicht hat. Auch das Erweiterte Führungszeugnis wird seit vielen Jahren von allen in der pädagogischen Arbeit tätigen Menschen – egal ob haupt- oder ehrenamtlich aktiv – eingefordert.

Das Kirchengesetz hat die Inhalte aus dem Bereich der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in die Mitte unseres kirchlichen Lebens gestellt. Die Kirchengemeinden sind aufgefordert, Schutzkonzepte für ihre individuellen Bedarfe zu erstellen; Haupt- wie Ehrenamtliche besuchen die durch die Multiplikator*innen Sandra Begemann und Sebastian Heidbrede angebotenen Präventionsschulungen.

Hier wird konkretes und praktisches Wissen vermittelt. Zum Beispiel darüber, wie Täter*innen vorgehen, wie sie kirchliche Strukturen ausnutzen können, aber auch darüber, was wir alle tun können, um eben dies zu verhindern. Ehrliche, wertschätzende Kommunikation, transparente Beschwerdewege und Offenheit im Miteinander – dies wollen wir im kirchlichen Alltag leben. Und dies schafft wiederum Begebenheiten, die es potenziellen Täter*innen erschweren unsere Strukturen auszunutzen.

Seit 2021 werden im Evangelischen Kirchenkreis Bielefeld Schulungen zur Prävention sexualisierter Gewalt nach dem EKD-weiten Konzept „hinschauen-helfen-handeln“ durchgeführt. Seitdem wurden über 650 Haupt- und Ehrenamtliche geschult, haben sich in unterschiedlicher Intensität (je nach Handlungsfeld und Einsatzort) mit Definitionen sexualisierter Gewalt, dem Thema Nähe und Distanz, Täter*innen-Strategien und den Folgen für Betroffene sexualisierter Gewalt auseinandergesetzt. Auch die Meldepflicht und das Themenfeld Intervention (wie gehen wir vor, wenn etwas passiert ist?) wird hier angesprochen.

Es ist eine große Zahl an Menschen, die ihre Erkenntnisse und ihr Wissen dann zurück in die Gemeinden, Gruppen und Chöre trägt, die sich im Büro mit Kolleginnen und Kollegen austauscht. Sensibilisiert für das Thema tragen sie dazu bei, unsere Begegnungsorte sicherer zu machen. Menschen, die dieses Wissen aber auch an andere Orte zurück in ihren gesellschaftlichen Kontext tragen.

Zusätzlich zu den Multiplikator*innen arbeitet seit August 2022 Manuela Kleingünther als Fachkraft für Prävention daran, haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende dabei zu unterstützen, an ihren jeweiligen Einsatzorten Maßnahmen der Prävention sexualisierter Gewalt umzusetzen.

Dazu gehört zunächst die Entwicklung von Schutzkonzepten auf allen Ebenen des Kirchenkreises. In der Sommersynode 2023 wurde das Schutzkonzept des Evangelischen Kirchenkreises Bielefeld verabschiedet. Dieses setzt klare Regeln und Strukturen fest, die für alle gelten sollen. Daran können sich nun die einzelnen Kirchengemeinden orientieren, die ebenfalls für ihre jeweiligen Bedarfe und Strukturen die kirchengesetzlich vorgeschriebene Entwicklung von institutionellen Schutzkonzepten angehen.

Erste Konzepte sind bereits fertig und nun in der Umsetzung. Die zunächst zögerliche Beschäftigung mit dem für einige doch herausforderndem Thema führte vielerorts zu neuen Entwicklungen. Die Auseinandersetzung mit dem Miteinander in der Gemeinde und Prozesse der Neuaufstellung von Kommunikationsstrukturen seien hier nur beispielhaft benannt.

Aber auch andere Maßnahmen der Prävention finden an unterschiedlichen Orten im Kirchenkreis statt. Mit Unterstützung der Osthushenrich-Stiftung konnte für den Kita-Bereich ein großer Materialkoffer mit vielen Büchern und Spielen angeschafft werden. Dieser unterstützt die Erzieher*innen in den Kitas mit den Kindern die Themen Selbstwahrnehmung, Gefühle, Kinderrechte, mein Körper und Diversität zu besprechen und spielerisch zu erlernen.

Und auch für die Kinder- und Jugendarbeit gibt es eine große Tasche voller Spiele, Bücher und Broschüren mit Anregungen zur Auseinandersetzung mit dem Thema sexualisierter Gewalt, präventiv wirksamen Maßnahmen und sexualpädagogischen Themen.

Wenn Sie Fragen zum Thema Prävention sexualisierter Gewalt haben, wenn Sie Ideen für eigene Projekte haben, einen Themenabend in Ihrer Gemeinde veranstalten oder sich einfach mal austauschen möchten melden Sie sich gerne!

(Stand: 25. Januar 2024)

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