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Superintendent Christian Bald zum neuen Jahr 2024

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Bielefeld, 31.12.2023 | „Gebt auf eure Liebe acht“ singt Herbert Grönemeyer in seinem Lied „Immerfort“. Und er ergänzt: „Seht immer wieder im Herzen nach, dass kein einziges Gefühl dort still verdorrt. Seid ein sel´ger Akkord, immerfort, immerfort.“

Mir gefällt dieses Lied (hier zum Anhören auf YouTube) Es spricht mich an! Immer wieder einmal habe ich es in den zurückliegenden Tagen gehört. Mit einer schlichten Klavierbegleitung und kurzen Sätzen lädt das Lied zum Mitsingen ein. Sein Text vermittelt eine Botschaft, die auf ermutigende Weise nachdenklich stimmt. Im Kern geht es darum, dass wir Menschen in allen Wechselfällen des Lebens in der Liebe bleiben. Mag unser Weg uns auch an die „entlegensten Orte“ führen, soll doch das Klangbild der Liebe uns nicht verloren gehen. In allen Unwägbarkeiten der Zeitläufe, vor allen Dingen in „stürmischen Zeiten“, ist es zudem gut, um die bergende Kraft einer menschlichen Gemeinschaft zu wissen, einer Gemeinschaft, die sich der Liebe verpflichtet weiß.

Auch aus dieser Gemeinschaft erklingt ein „sel´ger Akkord“ in diese Welt hinein. „Legt nach!“, heißt es dann im Refrain, „Liebt euch jeden Tag!“ Es sind Sätze, die man sich eigentlich nicht zweimal sagen lassen muss. Dennoch transportieren sie das sichere Gefühl einer Notwendigkeit. Was steht der Liebe entgegen?

„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“, schreibt der Apostel Paulus an Menschen, die vor gut 2000 Jahren im griechischen Korinth lebten. Korinth war damals eine weltoffene Handelsstadt. Menschen vieler Nationen und Weltanschauungen lebten dort; Einflussreiche und Wohlhabende, charismatische Typen und einfache Leute. Das Miteinander in dieser Stadt war eine Herausforderung.

Nur in Verbindung mit Eigenschaften wie Freundlichkeit, Geduld, Toleranz und Verständnis konnte man ihr begegnen. In seinem Brief wirbt Paulus darum und entfaltet das Bild einer menschlichen Gemeinschaft als eines Leibes mit vielen Gliedern. Er weiß: es ist wichtig, dass kein einziges Glied an diesem Leib entwertet wird! Jede und jeder leistet einen wichtigen Beitrag zum Gelingen des Ganzen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Wir brauchen die achtsame, die respektvolle und die liebevolle Wahrnehmung der anderen, auch heute! Wir brauchen eine Haltung der liebevollen Wahrnehmung unserer selbst, auch im Jahr 2024!

„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe!“ –  als Jahreslosung wird uns dieser Satz mit auf den Weg durch das Jahr 2024 gegeben. Er formuliert einen wichtigen Impuls für unser Land und zugleich einen hohen Anspruch an jeden Einzelnen! Mannigfache Herausforderungen setzen uns gesellschaftlich, politisch und wirtschaftlich unter erhebliche Spannungen. Das Miteinander der Vielen und der Verschiedenen ist angefragt. Die Dynamiken der Abgrenzung und Ausgrenzung wirken sich aus, nicht nur an den Außengrenzen Europas, auch in unserem Land, im Beruf und in den Familien. Er wird uns guttun, der „selge Akkord, immerfort, immerfort“.

„Protégez bien votre amour. C'est un cadeau, chaque seul jour.“ – „Schützt eure Liebe gut! Sie ist ein Geschenk an jedem einzelnen Tag!“ Die letzte Strophe seines Liedes singt Herbert Grönemeyer auf Französisch und er beendet sein Lied, noch einmal mit einem ermutigenden Imperativ: „Préservez à jamais la chaleur dans vos coeur!“ – „Bewahrt euch für immer eure Herzenswärme.“

Es wäre nicht wenig, wenn eine jede und auch ein jeder im Jahr 2024 ihre und seine Achtsamkeit auf die eigene Herzenswärme richtet. Sie könnte wohltuend einfließen, vielleicht nicht in alle, aber doch in viele Dinge, die uns im kommenden Jahr als Aufgabe gestellt sind.

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